Suppen ("Župe")

"Župe" hat man alle Fleisch- und Fischsuppen, alle Suppen aus Innereien, dicke Gemüsesuppen und Einbrennsuppen genannt. Sie waren eines der häufigsten und abwechslungsreichsten Gerichte. Man hat sie jeden Tag gegessen, zum Frühstück oder zum Abendessen.

Eine Fleischsuppe war ein Muss beim sonntäglichen Mittagessen, weil sie für etwas Besseres gegolten hat. Am liebsten hat man die Sonntagssuppe aus Rindfleisch gegessen, noch öfter wurde sie aber aus Schweinefleisch oder nur aus Knochen gekocht. Eine Suppe aus Schweinekopf wurde "glavinova župa" genannt. Zum Feiertagen und für Kranke hat man die Hühnersuppe gekocht, die man für die geschmackvollste und gesundeste gehalten hat. Nach dem ersten Weltkrieg wurde sowohl den Suppen, als auch den anderen Gerichten das Suppenkonzentrat dazugegeben, das den Gerichten ihren Geschmack "ausgebessert“ hat. "Tripava župa" war eine Suppe aus aufgeschnittenen Kutteln, abgeschmälzt und mit Petersilie, Salz und Pfeffer gewürzt, gewöhnlich wurde sie mit Brot gegessen. "Ribja župa" (Fischsuppe) wurde aus Forellen vorbereitet: diese wurden zuerst im Wasser gekocht, dem man Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Majoran und Pfeffer zugegeben hat.  In die Suppe hat man auch Eierteigwaren eingelegt. "Zasečena" oder "pocvrkana župa" wurde so vorbereitet, dass man im Salzwasser Bohnen gekocht hat und darin geschnittene Kartoffeln und kleingeschnittenes Stück Speck gegeben hat. Am Ende hat man die Suppe mit Petersilie und Knoblauch abgeschmeckt. "Forešt župa" war eine Fleischsuppe mit Petersilie, Majoran, Zwiebeln und Knoblauch, der man am Ende noch Weißwein zugegeben hat. Diese Suppe wurde im Nordwesten von Brda vor allem dann vorbereitet, als man Gäste hatte ("forešti"). "Gajža" war für die Reisenden und die Bettler bestimmt. Man hat den, auf Schmalz gerösteten Zwiebeln, aufgeschnittenes Fleisch, mediterrane Gewürze und Kartoffeln zugegeben, und mit Wasser oder Knochenbrühe vergossen.

In den Gemüsesuppen war zum Unterschied von Minestren nur eine Gemüsesorte, die man verschieden abgeschmeckt hat, mit Knoblauch, Zwiebeln, Petersilie, Sellerie, Pfeffer, Wein oder Essig. Alle Suppen hat man auf Schweineschmalz oder mit Schweineknochen gekocht, nur die Fastensuppen hat man mit Öl abgeschmälzt. Unter den oft zubereiteten Suppen war die "fižolova župa" (Bohnensuppe), die man aus passierten Bohnen vorbereitet hat, und mit Lorbeerblättern abgeschmeckt hat. Noch besonders geschmackvoll war sie mit hausgemachten Nudeln. Einbrennsuppen (Pl. "župe požgane") hat man während der Winterzeit fast jeden Tag zur beliebigen Mahlzeit gegessen, meistens zum Frühstück und beim schlechten Wetter, als keine schweren Arbeiten zu verrichten waren. Die besseren Einbrennsuppen hat man aus Weizenmehl, mit eingelegtem Ei oder Reis, für Kranke und Kinder, gekocht. Die Sülze ("žuc") hat man mehrmals im Jahr vorbereitet, bestimmt aber zum Ostern und Weihnachten. Sie wurde aus Knochen von Prosciutto, Rind oder Schwein gekocht, als sie zu Hälfte gekocht war, hat man etwas Rindfleisch dazugegeben und ziemlich viele Lorbeerblätter.

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