Feige

Die Einwohner von Brda haben die reifen Fruchte des Feigenbaums immer geschätzt, sowohl die Frühlingssorten, die frisch verzehrt und verkauft wurden (die Sorten "medeniče", "belice", "bonke", "madone" und andere), als auch die Herbstsorten, die "vendimske", die vor allem getrocknet wurden, für den Verkauf im Winter.

Erst wurden sie geschwefelt – man hat sie an den Rand eines Korbes gelegt, mit Stiel nach oben, unter den Korb hat man Glut gelegt, darauf Schwefel gestreut und darüber einen Fass ohne Boden ("plawnca") gestülpt; so hat man es mehrere Stunden lang gelassen. Daraufhin wurden sie an der Sonne getrocknet, zusammengepresst, erneut geschwefelt und dicht zusammen in Holzkisten gelegt. Im Dezember, als die Feigen von Zucker bedeckt wurden, hat man begonnen, sie zu Verkaufen. Einige haben die Trockenfeigen auf Weidenruten aufgespießt und in einen Ring gebunden. Für Hausgebrauch hat man die Feigen halbiert und an der Sonne oder auf dem Ofen getrocknet. Besonders gut wurden die schwarzen Feigen getrocknet, die man für Kaffeezubereitung gebraucht hat. Die Kinder haben meistens nur "rapulj" bekommen,  das Reststück am Stiel, das bei den Trockenfeigen weggeschnitten wurde.

Weil wir uns immer mehr der guten Eigenschaften der Feigen bewusst sind, vergrößert sich das Interesse für diese Früchte wieder. Die Suche nach guten alten Rezepten unserer Vorfahren, zugleich aber auch die Bereicherung des Verzehrs dieser geschmackvollen Frucht mit den Erkenntnissen unserer Zeit, gibt uns mehr Vielfalt, zugleich aber auch Echtheit und Schlichtheit.