Obstsorten

Kirsche

Brda ist schon seit jeher vor allem für die Kirschen bekannt. Es ist schon so, dass eben die Kirschen aus Brda am schmackhaftesten sind. Genau deshalb ist das Kirschenfest, neben dem Martinsfest, eine der zentralen Veranstaltungen, die viele Liebhaber nach Brda lockt. Hübsche kleine Früchte auf Stängeln, vor allem die ersten, saftigen und roten, knackigen und prallen; diese verzaubern alle Generationen. Gibt es etwas Schöneres, als auf einen Baum zu klettern und sich mit Kirschen satt zu essen? Oder sich einfach in den Schatten der Baumkrone zu legen und das süße Nichtstun zu genießen?

Alte Sorten, wie schwarze und weiße „cepika“, „drugmbernca“, „napoleonka“, „čufarca“, „tercinka“, „čempevka“, „vedrjanka“ und andere haben die Menschen von Brda einst in den Körben getragen oder mit den Wagen gefahren, um sie weit umher zu verkaufen, und aus Ihnen zahlreiche schmackhafte Gerichte zuzubereiten. Das Obst von Brda war schon im kaiserlichen Wien geschätzt, auch die Eliten im fernen Sankt Petersburg, Prag und in anderen europäischen Hauptstädten haben es genascht. Damals hat ein spezieller Postservice für frische Sendungen gesorgt und für die Menschen von Brda war das ihr erster Verdienst nach einem langen Winter.

Pfirsich

Auf jeden Fall herrschen im Sommer in Brda die Pfirsiche. Äußerst geschmackvoll, aromatisch, gesund.

Zweifellos bezaubern jeden Frühling die Pflanzungen von blühenden Pfirsichbäumen wieder und wieder. Tausende von kleinen rosigen Blüten, gesät über die Hügellandschaft Brda, bringen eine märchenhafte Stimmung ins Land.

Auch bei den Hausfrauen sind sie sehr beliebt. Im Winter verwöhnen sie die Besucher gern mit Pfirsichkompott, Marmeladen, und unverdünntem Pfirsichsaft.

Feige

In Brda wurden die reifen Früchte des Feigenbaums schon immer geschätzt, sowohl die Frühlingssorten, die frisch gegessen und verkauft wurden (medniča, belica, bonka, madona und andere), als auch die herbstlichen, vendimska, die vor allem für den Verkauf im Winter getrocknet wurden.

Erst wurden sie geschwefelt – man hat sie an den Rand eines Korbes gelegt, mit Stiel nach oben, unter den Korb hat man Glut gelegt, darauf Schwefel gestreut und darüber ein Fass ohne Boden ("plawnca") gestülpt; so hat man sie mehrere Stunden lang gelassen. Daraufhin wurden sie an der Sonne getrocknet, zusammengepresst, erneut geschwefelt und dicht zusammen in Holzkisten gelegt. Im Dezember, wenn die Feigen von Zucker bedeckt wurden, hat man begonnen, sie zu verkaufen.

Einige haben die Trockenfeigen auf Weidenruten aufgespießt und in einen Ring gebunden. Für den Hausgebrauch hat man die Feigen halbiert und an der Sonne oder auf dem Ofen getrocknet. Besonders gut wurden die schwarzen Feigen getrocknet, die man für die Kaffeezubereitung gebraucht hat. Die Kinder haben meistens nur den” rapulj“ bekommen„ den Überrest am Stiel, den man bei den Trockenfeigen abgeschnitten hat.

Heute sind sich die Menschen immer mehr der guten Eigenschaften von Feigen bewusst und das Interesse für sie steigt wieder. In Brda bekommt man sie in allen Jahreszeiten.

Birne

Alte, am meisten verbreitete Birnensorten, sind in Brda die "perifigi", "brutebone", "aljanke", "moškatevke" und "pituralke". In den Heimen in Brda wurden die Birnen auch für den Winter aufbewahrt. Man hat sie im Dachgeschoß gelagert, wo man sie auf den Boden über Bohnen gelegt hat, oder sie wurden in Körben oder kleineren Kästen aufbewahrt. Die schlechteren wurden in Spalten aufgeschnitten und auf dem Ofen oder in der Sonne getrocknet.

Die Sorte "pituralke" ist fast in Vergessenheit geraten, die neuen Sorten haben sie verdrängt, aber die Feinschmecker haben die Sache in eigene Hände genommen, und versuchen in Brda schon ein Jahrzehnt lang diese vornehme Birnensorte wiederzuerwecken. Heutzutage kann man sie schon in größeren Supermärkten oder unmittelbar bei den Anbauern kaufen. Wenn aber die Art und Weise sie zuzubereiten nicht überliefert wäre, wäre diese Birne völlig wertlos und man würde sie heute nicht mehr kennen. Für diese Birnen ist es charakteristisch, dass nur die Dickköpfigsten sie erntefrisch essen, denn sie haben eine grobkörnige Struktur, wenig Geschmack und sind hart.  Ihren Reiz entwickeln die Birnen erst mit dem Nachreifen in einer kühlen Speisekammer, wo sie bis Mitte März überwintern, am süßesten sind sie aber gebraten oder in süßem Wasser bzw. Wein gekocht.

Edelkastanien

Ein bedeutender Nebenverdienst im oberen Teil von Brda ist noch heute das Sammeln von Edelkastanien. Sie werden in der Glut oder in einer speziellen Lochpfanne geröstet. Vor dem Rösten wird die Schale angeschnitten und wenn die Kastanien geröstet sind, werden sie für eine Weile in ein Tuch gewickelt, damit die Innenschale sich ablöst und leichter geschält werden kann.

Die Edelkastanien werden auch gekocht und zu leckeren Gerichten verarbeitet, wie z.B. Kastanienpotiza, Minestrone ("kuhnja"), Mehlbrei, Knödel ("njoki"), knuspriges Fettgebäck ("floki"), ...

Dickere Edelkastanien, die Maronen, wurden in Friaul verkauft und gegen Mehl und Mais getauscht, die kleineren Kastanien blieben für den Hausgebrauch. Die Edelkastanien werden in den Herbstmonaten erst mit Stöcken von Bäumen heruntergeschlagen. Frauen und Kinder haben die Kastanien vom Boden aufgelesen, mit hölzernen Klammern, die sie von frischen Haselastgabeln gemacht haben. Die Kastanien wurden in Körben oder Rückentragkörben nach Hause gebracht, größere Mengen wurden mit Wagen gefahren. Für den Verkauf hat man sie noch frisch aus den stachligen Hüllen genommen.  Am längsten haben die Kastanien mit der Hülle gehalten, wenn aber enthüllt, hat man sie im Sand oder luftgetrocknet aufbewahrt.

Am Martinstag passen zum Most und Jungwein am besten geröstete Kastanien.

Pflaume

Eine richtige Besonderheit von Brda unter den Pflaumen sind "prunele" – Pflaumen, die auf eine besondere Art verarbeitet wurden, die einst so charakteristisch für Brda waren, heute sind sie aber eine fast vergessene Besonderheit der Überlieferung von Brda. Unter dem Trockenobst haben sie als eine große und sehr teure Besonderheit gegolten, die fast ausschließlich für den Verkauf im Ausland bestimmt war.

Die Häutung von Pflaumen ist eines der interessantesten Kapitel der Geschichte von Brda. Die Quellen sagen aus, dass das Herstellen von "prunele" in Brda schon in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts begann, also um 1810, als während der Zeit von Napoleon die Herstellweise in diese Gegenden mit Franzosen gekommen ist. In Brda hat die Saison der Herstellung von "prunele" ungefähr vom 15. August bis 10. Oktober gedauert, also dann, wenn das Heu eingebracht war und die Weinlese sich näherte. Die Pflaumen hat man in mehreren Dörfern von Brda gehäutet, die Zentren waren aber die Dörfer Šmartno und Medana.

Die Arbeit wurde ausschließlich von Männern organisiert, die Pflaumen aber, haben fast ohne Ausnahme die Frauen gehäutet. Die Männer haben auch für das Tragen von "piconi" (das Holz zum Trocknen aus Schilf), das Verladen, das Wiegen, die Aufbewahrung in Kisten gesorgt.

Die gehäuteten Pflaumen mussten erst geschwefelt werden. Einige haben sie in spezielle Kisten gegeben und diese Kisten dann in den Rauch. Nach dem Schwefeln wurden die Pflaumen auf "rošte", spezielle Gestelle, geschichtet, sodass die Pflaumen möglichst viel der Sonne ausgesetzt waren. Beim schönen Wetter wurden die Pflaumen zwei bis drei Tage getrocknet. Danach hat man die Pflaumen in die Kisten gekippt, wo sie dann auf "pogačanje" oder "penčanje" gewartet haben, wie man diese Verrichtung in Brda genannt hat. "Pogačanje" bedeutet, dass die Pflaumen entkernt wurden, zu zweit zusammengepresst und geformt in kleine rundliche, den Gulden ähnliche Kuchen – "prunele". Vor dem Verkauf hat man die Pflaumen noch mal geschwefelt und sie damit noch ein wenig desinfiziert.

Trauben

Eine alte Traubensorte aus Brda, bescheiden und zäh ist auf jeden Fall die Rebula. Die Rebe gedeiht auf Mergel-, Flysch- und Steinboden. Auf sonnigen Lagen gibt sie ausgezeichnete Ergebnisse. Die Trauben eignen sich sowohl für junge, frische Weine, als auch für das Archivieren. Der Wein ist eine ausgezeichnete Grundlage für Schaumweine. Nach der Tradition hat man die Rebula-Trauben auch getrocknet und einen ausgezeichneten Dessertwein aus ihnen gemacht. Dem Ansehen nach hat der Wein eine goldgelbliche Farbe mit einer grünen Spiegelung. Der Duft ist intensiv frisch und fruchtig. Es erinnert an eine Zitrone, einen grünen Apfel, eine Pampelmuse, Akazienblüte. Die Harmonie der Säuren verleiht dem Wein Trinkbarkeit, Frische. Ausgezeichnete, gereifte Weine bieten einen Zederngeschmack.

Der Wein eignet sich als Aperitif, ausgezeichnet ergänzt er die Gerichte mit Meeresfrüchten, Süßwasserfische, Geflügelfleisch und Gemüsegerichte.

Die für Brda landeseigene alte Sorte bekommt in den Weinbergen und Weinkellern wieder ihren Ehrenplatz zurück. Heute ist Rebula ein Wein, der wieder bewundert und geschätzt wird. Über den Ursprung dieser Sorte werden interessante Geschichten erzählt. Schriftlich wurde sie zum ersten Mal im Jahr 1336 in Višnjevik erwähnt; ihr wurde dort eine alljährliche Feier (erster Samstag im Mai) gewidmet. Erfahrene Kenner sagen voraus, dass die Zeit von Rebula erst kommt.

Kakipflaume

In der Hügellandschaft Brda ist die mikroklimatische Lage für die Kakipflaumen-Kultur sehr günstig. Anbau fast ohne Spritzen, vitaminreiche Zusammensetzung und ausgezeichneter, exotischer Geschmack sind ihre großen Vorteile, wegen der immer mehr Feinschmecker und Liebhaber der gesunden Ernährung nach dieser Frucht fragen. Sie zeichnet sich durch reichen Vitamin- und Mineralgehalt, sowie hohen Gehalt der Ernährungsfaser und niedrigem Gehalt von Eiweißstoffen und Fetten aus.

Mit der Ernte beginnt man, wenn die Frucht auch am Stiel gelb gefärbt ist. Die Früchte, die zu früh geerntet wurden, erreichen bei dem Nachreifen keine so intensive orange Farbe und keinen so vollen Geschmack.

Am besten ist es, die Früchte frisch zu genießen, weil sie bei jeder Verarbeitung ihren Vitamingehalt verlieren. Frische Kakipflaumen sind bei den Obstbauern von Brda von Ende Oktober bis Anfang Januar im Angebot. Außerhalb der Saison können Sie diese spezielle Frucht auch getrocknet bekommen, noch immer sehr saftig und geschmackvoll.

Aprikosen

Die letzten Frühlingstage bringen nach Brda auch schon die ersten saftigen Aprikosen. Neben zahlreichen Sorten ist eine der alten Sorten noch immer sehr beliebt, sehr geschmackvoll – "flokarji". Das Fruchtfleisch ist orangenfarbig, angenehm süß-säuerlich und ziemlich aromatisch. Vor allem reich an Vitaminen A und C.